Effizienz wäre gefragt

Man stelle sich vor, dass ein Mensch zu Fuß für 100 km rund 5 kWh an Energie benötigt, mit dem Fahrrad gute 2 kWh. Setzt er sich für die gleiche Strecke in ein (sparsames) Auto, verbraucht er mindestens 60 kWh.

Die Effizienz des Benzin- und Dieselautos ist 100 Jahre nach der Erfindung noch immer eine Katastrophe. Ist aber auch verständlich, wenn man zum Bewegen von 80 kg Mensch mindestens 1.500 kg Auto mit bewegt. Dies endlich zu realisieren bedeutet nicht, alles zu Fuß gehen zu müssen, sondern das Auto in der jetzigen Form endlich in Frage zu stellen. Das, was heute auf den Straßen fährt, ist zum überwiegenden Ausmaß nur mehr Protzerei, denn 250 PS für Stop-and-Go-Verkehr braucht kein Mensch und sogar mit nur 50 PS konnte man vor 20 Jahren schon 130 auf der Autobahn fahren. Ein halbwegs brauchbares (noch immer zu schweres) E-Auto kommt immerhin mit nur 13 kWh für 100 km aus. Da könnte der Strom sogar aus Erdöl gemacht werden, wäre das allemal energiesparender als ein rein fossil betriebenes „modernes“ Auto mit der Antriebstechnik von vor 100 Jahren.

Leider geht bei den E-Autos die Autoindustrie wieder den gleichen, falschen Weg: Großkotzige Autos, viel zu schwer, viel zu groß. Dabei will man angeblich zuerst die Zweitautokäufer mit dem E-Auto ansprechen, baut aber – größenmäßig – wieder fast nur protzige Erstautos (es gibt auch Ausnahmen wie zB. den ZOE von Renault).

Da läuft so ziemlich alles schief, was schieflaufen kann. Und: Die Politik ist nicht willens (siehe VW-Skandal), echte Weichenstellungen vorzunehmen, zu sehr sind hier die Verantwortlichen mit den Konzernen verfilzt (um das Wort „gekauft“ zu vermeiden). Die Konzerne werden es nicht „richten“, die richten es sich nur für sich selbst und wollen nur unser Geld, sonst nichts. Bleibt „nur“ mehr die „Macht des Käufers“. Ob diese „Macht“ das Richtige will, da darf man aber heute auch seine Zweifel haben.