Fliegende Autos

Mit dem Bild eines fliegenden Autos auf der Titelseite der SN vom 2. Juli 2021 setzen die SN ein völlig verkehrtes Bild betreffend die Bedeutung dieser „Erfindung“. Überall – auch in den SN – ist die Klimakrise zu Recht ein wichtiges und die Zukunft der Menschheit bedeutendes Thema.

Und da wird ausgerechnet für ein Produkt Gratiswerbung auf der Titelseite gemacht, das an Perversität nicht zu überbieten ist.

Diese „Erfinder“ haben noch immer nicht kapiert, dass die Menschheit andere Probleme hat und noch viel schlimmere Probleme bekommen wird, wenn nicht endlich etwas gegen und nicht zusätzlich für den Klimawandel getan wird. Das fliegende Auto mag ein netter Gag sein, sinnvoll ist es nicht. Für 1000 km Reichweite bei gigantischem Energieverbrauch einen solchen Energiewahnsinn zu entwickeln, ist an Ignoranz nicht zu überbieten. Ganz abgesehen davon, dass ich es mir „lustig“ vorstelle, wenn so ein Auto einparken will; da sind ja die überfetten SUVs schon ein Problem, dieses Auto potenziert diesen SUV-Wahnsinn. Ich finde es wirklich schade, dass hier die SN als „Qualitätsprodukt“ jegliches Gespür für die Notwendigkeiten in der Gegenwart hat vermissen lassen.

Irrer Wettbewerb im All

Neben den völlig verantwortungslosen fliegenden Autos ist aktuell auch noch ein „Rennen“ im Weltall im Gange. Der britische Milliardär Richard Branson und Amazon-Gründer Jeff Bezos wetteifern um den ersten privaten Flug in den Weltraum. Dabei geht es nur darum, mit „Weltraumtouristik“ gute Geschäfte zu machen.

Es ist schlimm, wenn Konzernbosse so unendlich viel Geld scheffeln können (da sie es hervorragend vermeiden, Steuern zu zahlen), dass sie abgehoben von jeglicher moralischen Verantwortung den Mitmenschen gegenüber derartige „Dienste“ entwickeln und anbieten können.

Man stelle sich vor, die beiden Herren würden ihr Geld in neue Lösungen für den Klimawandel einsetzen. Auch damit könnten sie stinkreich werden bzw. bleiben, ihre Existenz hätte aber für die Menschheit wenigstens einen Nutzen.