In meinem Berufsleben musste ich mich etliche Jahre mit viel zu komplexen und komplizierten Haustechnikanlagen herumschlagen. Vor allem im Zuge der beiden „Energiekrisen“ haben die Techniker zugeschlagen und viel darüber nachgedacht, wie man Energie einsparen kann. Das Ergebnis waren dann häufig extrem komplexe und komplizierte Anlagen, die in aller Regel nie so funktioniert haben, wie sie sollten, da es unmöglich war, vom verfügbaren Betreuungspersonal zu verlangen, dass alle Zusammenhänge verstanden werden. Keine dieser „Wunderanlagen“ hat lange überlebt, die Einsparungen wurden nicht erreicht und die Instandhaltungskosten haben den Anlagen den Garaus gemacht. Ich habe viele Jahre lang gelernt, „wie es nicht geht“.
Es war mir daher bei meiner Tätigkeit in einem großen Salzburger Wohnbauunternehmen extrem wichtig, die Anlagen möglichst einfach und unkompliziert zu gestalten. Diesem Grundsatz konnte ich auch im Zuge der Nutzung thermischer Solarenergie treu bleiben. Das von mir maßgeblich (mit)entwickelte Konzept wurde österreichweit und auch im benachbarten Ausland kopiert, da viele Techniker verstanden haben, dass einfach immer besser ist als kompliziert. Leider ist die Gebührenordnung für Technische Büros noch immer völlig falsch, denn das Honorar wird umso höher, je mehr an Technik eingebaut wird.
Leider gibt es „Auftraggeber“, die diesen Grundsatz der Einfachheit noch nicht verstanden haben und (noch) daran glauben, dass die Planer und Ausführenden die hohe Komplexität verstehen. Meine Erfahrung sagt mir, dass hochkomplexe Anlagen mit sehr viel Glück vielleicht noch am Plan von den Entwicklern verstanden werden, ganz sicher aber nicht mehr im eingebauten Zustand mit viel zu vielen Pumpen, Regelventilen und sonstigen Armaturen, die man alle auch falsch bedienen und parametrieren kann. Und eine Garantie kann ich heute abgeben: Die Anlagen werden falsch parametriert und bedient und die Einsparziele unter Beachtung der Wartungs- und Instandhaltungskosten können nicht erreicht werden.